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23.09.2014
   Reiseführer: Wien
Posted von: Redaktion
Wien © PetraD | PHOTODUNE
Wien © PetraD | PHOTODUNE

Mit einer gelungenen Mischung aus imperialer Tradition und aktueller Kreativität platziert sich Österreichs Hauptstadt erfolgreich auf dem touristischen Weltmarkt. Mit insgesamt 12,7 Millionen Gästenächtigungen verzeichnete Wien 2013 die beste Tourismus-Bilanz seiner Geschichte und übertraf den bisherigen Bestwert aus 2012 um 3,7 Prozent. Als internationale Kongressdestination rangiert Wien auf Platz 3 weltweit (Ranking 2013 der International Congress and Convention Association).


Wien ist nicht nur Bundeshauptstadt von Österreich, sondern gleichzeitig auch eines seiner neun Bundesländer. Der von den EinwohnerInnen als Zentrum betrachtete Stephansdom liegt 16º 22’ 27’’ östlich von Greenwich auf 48º 12’ 32’’ nördlicher Breite und 171 m Seehöhe. Das 415 km² große Stadtgebiet ist in 23 Bezirke geteilt, gut die Hälfte davon besteht aus Grünland. Damit hat Wien den größten Grünanteil unter den europäischen Metropolen. Er umfasst neben „städtischem Grün“ wie etwa dem Stadtpark (mit dem meistfotografierten Motiv der Stadt, dem goldenen Johann-Strauß-Denkmal), der Wald- und Wiesenlandschaft des Praters oder dem weitläufigen Schönbrunner Schlosspark auch Teile des Wienerwaldes, Weingärten und Gemüsefelder sowie Aulandschaften der viel besungenen Donau. Die Temperatur steigt in Wien im Sommer selten über 30º C, im Winter fällt sie ebenso selten unter - 5º C.

Vom Römerlager zur Hauptstadt der Republik

Die Geschichte Wiens reicht noch weiter zurück, aber 15 v. Chr. rückt sie erstmals ins Rampen-licht, als die Römer das Militärlager Vindobona gründeten. Erstmals wird Wien 1137 urkundlich als Stadt erwähnt, um 1155 machen es die Babenberger-Herzöge zu ihrer Residenz, und ab 1278 regieren für 640 Jahre lang die Habsburger. Das heutige Bild der Stadt wird vor allem im Barock und während der Regentschaft von Kaiserin Maria Theresia geprägt, aber auch von Kaiser Franz Joseph I., der 1857 die Stadtmauern schleifen und die Ringstraße als Prachtboulevard anlegen lässt. Er stirbt nach 68-jähriger Regierungszeit mitten im 1. Weltkrieg, 1918 wird Wien zur Haupt-stadt der Republik Österreich. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 ist Wien „Reichsgau“ und wird 1945 wieder Hauptstadt der Republik Österreich. Neben New York, Genf und Nairobi ist sie seit Jahrzehnten einer der vier Sitze der Vereinten Nationen, seit 1979 beherbergt von der so genannten UNO-City am Ufer der Neuen Donau. 1995 tritt Wien in den Kreis der EU-Hauptstädte.
Sightseeing: Kaiser-Romantik und Kunst von Weltrang

Seine touristische Attraktivität verdankt Wien der spannungsreichen Verbindung von kaiserlich-nostalgischem Flair und hochkreativer Kulturszene, die mit den aktuellsten Trends ebenso auf-wartet wie mit der verantwortungsvollen Pflege eines kostbaren Erbes und liebenswerter Traditionen. Die Architektur aus der Donaumonarchie prägt das Erscheinungsbild: Prunkbauten, vor allem aus dem Barock, dem Historismus („Ringstraßenstil“) und dem Jugendstil und die groß-zügige Gesamtanlage der Stadt lassen vergessen, dass es sich um die Hauptstadt der kleinen, nur 8,4 Millionen Einwohner zählenden Republik Österreich handelt – man schwelgt immer noch in der romantischen Kaiserstadt.

Nicht nur die vielen Bauten aus imperialer Zeit machen Wien zu einer Stadt voll Schönheit und Kunst: Museen, Sammlungen und Kunstwerke von Weltrang sind hier zu sehen. Etwa das Kunst-historische Museum Wien mit der weltweit größten Sammlung an Bruegel-Gemälden, das 2013 seine neu renovierte Kunstkammer mit ihren einzigartigen, teilweise kuriosen Exponaten wieder eröffnete . Oder die vielen Werke Gustav Klimts und Egon Schieles im Belvedere und im Leopold Museum im Museums-Quartier. Seit 2001 ist die Kunststadt Wien um diese Attraktion von Weltrang bereichert. Das zentral gelegene MuseumsQuartier stellt eine faszinierende Verbindung eines Barockbaus (ehemalige imperiale Hofstallungen) mit zukunftsweisender Architektur von Ortner & Ortner dar. Mit 60.000 m² Nutzfläche auf bis zu acht Ebenen ist es eines der zehn größten Kulturzentren der Welt und wartet mit einem einzigartigen Angebots-Mix auf.

Zu den Highlights zählen das schon erwähnte Leopold Museum mit der weltgrößten Sammlung von Schiele-Gemälden und Werken berühmter österreichischer Maler der Moderne wie Klimt, Kokoschka und Gerstl, das mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, das Architekturzentrum Wien und die Kunsthalle Wien. Zwei Festivalhallen werden von prominenten Veranstaltern wie den Wiener Festwochen und dem Festival ImPulsTanz Wien sowie für Konzerte genutzt. Ein Kindermuseum, ein Kindertheater, ein Info-Center für Youngsters und eine Reihe attraktiver Restaurants, Cafés und Shops machen dieses Kulturzentrum zum Vergnügen für jeden, auch für die kleinsten oder hungrigsten BesucherInnen.

Die Albertina bei der Oper ist die größte grafische Sammlung der Welt mit 60.000 Zeichnungen, rund 1 Million Druckgrafiken und einer umfangreichen Fotografie- und Architektursammlung. Nach dem Kunstgenuss kann man sich im Restaurant „Do & Co Albertina“ kulinarisch verwöhnen lassen.
Die Belvedere-Schlösser mit ihrer prachtvollen Gartenanlage zählen zu den schönsten Barock-Ensembles Europas. Das Obere Belvedere beherbergt die bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst, deren Bestände den Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert spannen. Die weltweit größte Sammlung an Werken von Gustav Klimt - darunter „Der Kuss“ - ist einer ihrer Höhepunkte. Im Unteren Belvedere und in der Orangerie finden interessante Wechselausstellungen statt. Unweit des Oberen Belvederes steht der ehemalige Österreich-Pavillon der Weltausstellung von 1958, der als sogenanntes 20er Haus von 1962 bis 2001 als Museum Moderner Kunst diente. Im November 2011 wurde das neu adaptierte und in 21er Haus umbenannte Baujuwel als Plattform für die österreichische  Kunst von 1945 bis heute im internationalen Kontext wieder eröffnet. Es beherbergt auch die Schausammlung der Wotruba-Stiftung und die Artothek des Bundes.

Am 24. April 2004, 150 Jahre nach der Hochzeit von Kaiserin Elisabeth (1837–1898) mit Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916), eröffnete in der Wiener Hofburg das Sisi Museum. Zu den Highlights der ausgestellten Objekte zählen neben einer Vielzahl persönlicher Elisabeth-Gegenstände die Rekonstruktion des Polterabendkleides der jungen Braut, ihr Morgenmantel sowie Sonnenschirm, Fächer und Handschuhe der Monarchin. Eine begehbare Rekonstruktion des luxuriösen Hofsalonwagens der reiselustigen Kaiserin ist ebenfalls zu sehen.
Events: Stadt der Musik und der aktuellen Szene
Der hohe Stellenwert, den man hier der Kunst stets einräumte, förderte zu jeder Zeit die heimische Kreativität und zog Menschen aus der ganzen Welt an. 50 Theater, vier Opernhäuser und mehrere Musical-Bühnen, über 150 Museen, zahlreiche Galerien sowie renommierte Theater-, Musik- und Tanz-Festivals hat Wien unter anderem seinen Gästen zu bieten. All dies sorgt das ganze Jahr über für ein außerordentlich dichtes Programm und macht die Stadt zu einer führenden Unter-haltungs- und Kulturmetropole Europas.

Besonderen internationalen Ruf genießt Wien als Stadt der Musik. An keinem anderen Ort der Welt haben so viele Komponisten von Weltgeltung gelebt: von den hier geborenen wie etwa Schubert, Strauß, Schönberg oder Berg bis zu jenen, denen Wien Heimat war, wie Mozart, Beethoven, Haydn, Brahms, Mahler u. v. a. Die Wiener Philharmoniker zählen zur Weltspitze, ihnen eifern die Wiener Symphoniker und eine Reihe weiterer Wiener Orchester nach. Die Wiener Staatsoper gehört international zu den führenden Häusern, außer ihr beherbergt die Stadt noch drei weitere Opernbühnen (Theater an der Wien, Volksoper, Kammeroper).

Die Wiener Sängerknaben begeistern Musikfreunde rund um den Globus. Mit dem 2012 eröffneten „MuTh“ haben die berühmtesten singenden Kinder der Welt einen sensationellen Konzertsaal gleich bei neben ihrer Wohn- und Ausbildungsstätte im Augarten. Neben der klassischen Musik hat sich Wien auch als Musical-Metropole profiliert, und jüngste Erfolge in der elektronischen Musik zeigen, dass man hier auch mit aktuellsten Sounds meisterlich umgeht. Als besonderes Musikerlebnis werden im Haus der Musik – einer mit modernster Hightech ausgestatteten Erlebniswelt zum Phänomen Musik – auf 2000 m² Klänge sichtbar, Orgelpfeifen begehbar und Besucher zu virtuellen Dirigenten oder Komponisten. Eine weitere Attraktion ist die Erlebniswelt Mozarthaus Vienna, die am 27. Jänner 2006 – Mozarts 250. Geburtstag – in seinem ehemaligen Wohnhaus in der Domgasse eröffnet wurde.
Lifestyle: k. und k. Nostalgie und aktuelle Trends

Das Nebeneinander von Traditionellem wie etwa dem Kaffeehaus und dem Heurigen, die Wiens genießerische Gelassenheit ausstrahlen, und Topaktuellem wie international renommierten Szene-Events, vom Life Ball bis zum Festival für elektronische Musik, vermittelt das Lebensgefühl, das TouristInnen heute suchen: ein Angebot, bei dem man jederzeit nach Laune zwischen Ruhe und Beschaulichkeit oder Action und Stimulation wählen kann.
Rund um den Naschmarkt, Wiens multikulturellem Obst- und Gemüsemarkt, samstags noch um einen Flohmarkt erweitert, hat sich zum Beispiel eine vielfältige Gastronomieszene entwickelt. Die Mariahilfer Straße – Direktverbindung zwischen der historischen Altstadt und dem Schloss Schönbrunn – hat sich seit der Fertigstellung der unter ihr liegenden U-Bahn (U3) zur größten Einkaufsmeile der Stadt gemausert. Richtung Prater (Riesenrad) und Copa Cagrana schwärmt man vor allem im Sommer aus, wenn auf der Donauinsel Europas größte Gratis-Freiluftparty, das Donauinselfest, stattfindet. Strand-Feeling gibt es an den zahlreichen Sommerstränden am Donaukanal, wo man die warme Jahreszeit genießen kann. Und seit ewigen Zeiten locken die Heurigenorte an den Hängen des Wienerwaldes dazu, das Thema Wien & der Wein zu „studieren“.

Service: von der Wien-Karte bis zur Tourist-Info
Wien-BesucherInnen stellt WienTourismus gerne seine Serviceleistungen zur Verfügung: Gratis gibt es Stadtpläne mit Museenlisten, Hotel-Guides und Monatsprogramme, Gastronomietipps und andere Unterlagen in vielen Sprachen. Sie können, wie auch Hotelzimmer, unter der Service-Telefonnummer +43-1-24 555 oder info@wien.info bestellt werden. Unter www.wien.info bietet der WienTourismus außerdem eine umfangreiche Veranstaltungsdatenbank und viele nützliche Tipps für den Wien-Aufenthalt.

Die Wien-Karte um 21,90 Euro ist eine 72-Stunden-Netzkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien und zugleich eine Vorteilskarte. Sie ist in Wiener Hotels, der Tourist-Info Wien, bei Reisebüros und bei Vorverkaufsstellen der Wiener Linien sowie online (www.wienkarte.at) erhältlich. Wien-Karten-InhaberInnen können damit über 210 Vorteile genießen, vom günstigeren Eintritt ins Museum bis zum Rabatt im Shoppingtempel. Eine Gebrauchsanweisung für die Wien-Karte befindet sich im Kuponheft, das jeder Käufer erhält. Zum Preis von 18,90 Euro ist auch eine Wien-Karte für 48 Stunden erhältlich, die die gleichen Vorteile wie die 72-Stunden-Netzkarte bietet.

Die zentrale Tourist-Info des WienTourismus ist gleich hinter der Staatsoper am Albertinaplatz (Ecke Maysedergasse, 1010 Wien) zu finden. Dort bietet sie – täglich von 9 bis 19 Uhr – neben Information und Zimmervermittlung auch Eintrittskarten und Last-Minute-Tickets für Kulturevents an, ebenso steht Gratis-WLAN zur Verfügung.

Text © WienTourismus